Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Oberweis
Nach dem Brand des Michlgutes zu Bergham am 1. Juli 1924 wurde in Oberweis der Wunsch laut, eine Feuerwehr zu gründen. Bei einer Versammlung am 24. Aug. 1924 unter dem Vorsitz von BGM Karl Krottendorfer wurde von der Bevölkerung der Ortschaften Oberweis, Schweigthal, Oberndorf und Moosham die Gründung einer Ortsfeuerwehr einstimmig befürwortet. Durch den großen persönlichen Einsatz aller Feuerwehrmänner und durch die Unterstützung seitens der Bevölkerung sowie der Gemeinde gelang es nach und nach die notwendige Ausrüstungsgegenstände samt dem Prunkstück einer eigenen Feuerwehrspritze anzuschaffen.
1925 Ankauf der ersten Feuerwehrspritze
1931 Ankauf einer Zweitakt-Vierzylinder-18 PS Motorspritze
Die Zeit des Zweiten Weltkrieges war für die Wehr schwierig, doch unter der hervorragenden Führung des Wehrführers Anton Hämmerle gab es nach dem Krieg Fortschritte. In seine Amtsführung fällt aber auch der Tod von sieben Feuerwehrmännern, die in den frühen Morgenstunden des 23. Juli 1955 in Erfüllung ihrer Pflicht starben. Nach tagelangen Regenfällen war in der vorhergegangenen Nacht die Brücke über den Wasserlosen Bach eingestürzt. Nachdem in Gmunden Großalarm gegeben wurde, fuhren die Kameraden Josef Holzinger, Anton Holzleitner, Egon Zalto, Johann Schobesberger, Robert Löb, Franz Puchinger und Franz Schallmeiner bei finsterer Nacht in das gähnende Loch und verbrannten samt dem Löschwagen. Ihnen sei auf immer ein ehrendes Andenken gewidmet.
Die folgenden Jahre dienten dem Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr Oberweis. Für den verbrannten Löschwagen erwarb die Gemeinde einen Rüstwagen mit einer Tragkraftsprize
Für ein neues Feuerwehrhaus erstand Komm. Rat Josef Swoboda das Grundstück mit dem alten Zeughaus und stellte das Material für einen Neubau zur Verfügung, welches von den Kameraden erbaut und 1969 durch LH Dr. Gleißner der Bestimmung übergeben wurde.
Mit Hilfe der Gemeinde und des Landesfeuerwehrkommando konnte 1969 ein Tanklöschfahrzeug mit 1000 l Inhalt und 1974 ein Kleinlöschfahrzeug mit Pumpe angekauft werden.
Im Rahmen der Markterhebungsfeier von Laakirchen 1984 wurde der FF Oberweis ein Tanklöschfahrzeug 2000 Trupp übergeben. Das alte TLF 1000 konnte an eine andere Feuerwehr verkauft werden.
Ein weiterer wichtiger Schritt wurde mit der Gründung einer Jugendgruppe im Jahre 1990 in der Feuerwehr unternommen.
Ebenfalls im Jahre 1990 wurde mit dem großzügigen Umbau des mittlerweile durch die Marktgemeinde Laakirchen aus dem „Swoboda -Besitz“ zurück-gekauften Feuerwehrhauses begonnen.
Bis 1991 wurde das Feuerwehrhaus zeitgemäß ausgebaut und durch die großen Eigenleistungen der Kameraden und die finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde ein funktionelles Einsatz- und Schulungszentrum sowie ein gesellschaftlicher Mittelpunkt in Oberweis geschaffen.
Es folgte die Anschaffung eines ausschließlich mit Eigenleistungen und Spenden der Bevölkerung finanzierten dritten Einsatzfahrzeuges, eines Mannschafts-Transportwagens, der auch besonders für die Ausbildungsarbeit mit der Jugendgruppe notwendig geworden war.
Die stetig wachsende Anzahl der Einsätze begründete 1995 den Beschluss, eine „Stille Alarmierung“ mit Pager und einer Florianstation für Oberweis in den Dienst zu stellen.
1997 konnte diese Neuinvestition in Betrieb genommen werden.
1998 entsteht „Der Oberweiser Feuerwehrmarsch“, komponiert von Konsulent Karl Altmanninger; gewidmet Herrn Adolf Trawöger zu seinem Funktionärs-Jubiläum „30 Jahre Kommandant der FF Oberweis“!
1999 wurde das nunmehr seit 25 Jahren in Einsatz stehendes Kleinlöschfahrzeuges mit Hilfe der Gemeinde und des Landesfeuerwehrkommandos auf ein funktionelles und praktisches KLF ausgetauscht. Dieser Rosenbauer Aufbau sitzt auf einem Mercedes Sprinter 412 D und beinhaltet neben der Tragkraftspritze und den Wasserförderden Geräten auch 3 Atemschutzgeräte zur schnellen Entnahme.
Ebenso im Jahr 1999 konnten unsere 6 Atemschutzgeräte, welche seit 32 und 26 Jahren ihren Dienst verrichteten, auf die neuen Überdruckgeräte ausgetauscht werden. Diese wurden durch die Firmen Automobile Swoboda, Riedler Fahrzeugbau und SCA Laakirchen, sowie die Marktgemeinde gesponsert.
Ende 2000 folgte ein großer Schritt auf dem Bekleidungssektor. Bedingt durch eine Änderung in der Bekleidungsvorschrift, kaufte die FF Oberweis mit Unterstützung der Marktgemeinde 30 Stück Einsatzjacken, sowie die dazugehörenden Einsatzhosen und Handschuhe an.
Das Mannschaftstransportfahrzeug Ford Transit Vario wurde im Jahr 2006 aufgrund von diversen Alterserscheinungen auf einen Mercedes Sprinter ausgetauscht, diesmal jedoch mit Beihilfen von Landesfeuerwehrkommando und Marktgemeinde Laakirchen.
Da die Verkehrsunfälle von Jahr zu Jahr mehr werden wurde im Frühjahr 2008 der nächste große Schritt mit einem Ankauf einer gebrauchten Bergeeinrichtung, bestehende aus Schere und Spreizer von der Feuerwehr Gschwandt gesetzt.
In den folgende Jahren wurden kontinuierlich Geräte und Ausrüstungsgegenstände erneuert. Auch die Atemschutzgeräte wurde auf das neue ein-Flaschensystem mit 300 bar umgerüstet und ein eigener Prüfkopf zum Testen der Atemschutzmasken wurde angeschafft.
Im Jahr 2016 fand der langehrsehnte Austausch unseres mittlerweile 33 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges auf einen MAN 14.290 mit einem Rosenbauer Aufbau statt. Dieses neue Fahrzeug konnte dank des Landes Oberösterreich, des Landesfeuerwehrkommandos und der Stadtgemeinde Laakirchen am 1. März 2016 in den Dienst gestellt werden. Die komplette Ausrüstung und Gerätschaften finanzierte sich die Feuerwehr, teils durch jahrelange Ansparungen und Rückstellung von Einnahmen und Spenden, selbst.
Der Austausch des TLFs verlangte auch einige bauliche Änderungen im Feuerwehrhaus. So mußten die Spinde in der Garage entfernt und zentral aufgestellt werden. Durch einen Zubau auf der Südseite wurde endlich Platz für einen eigenen Raum für unsere Feuerwehrjugend sowie einer Neugestaltung des Kommandoraumes geschaffen.
2019 wurde aufgrund der Gefahrenpotentialanalyse (GEP) und des hohen Verkehrsaufkommen auf der B144 die taktische Bezeichnung unseres TLF-A zu TLFA-B (Tanklöschfahrzeug mit Bergeausrüstung) geändert.
Im Jahr 2021 wurde die bereits seit 36 Jahre im Dienste der Feuerwehr stehende Tragkraftspritze TS12 auf eine FOX 4 Tragkraftpumpe ausgetauscht.
Der Corona Virus legte auch, wie fast überall in Österreich, die kameradschaftlichen Aktivitäten in der Feuerwehr Oberweis in den Jahren 2020 bis Mitte 2022 fast völlig lahm. Nur zu Einsätzen und Mithilfe im Zuge der Coronatestungen wurde ausgefahren.
Im Jahr 2023 wurde Kommandant Reiter Manfred, Kommandant-Stellvertreter Bergthaller Christian, Kassier Leitner Wolfgang und Schriftführer Pointl Hans-Georg von der Kameradschaft bei der Wahl in ihren Ämtern bestätigt.
Die Planungen für das neue Kleinlöschfahrzeug als Ersatz für das seit 1999 im Dienst stehende KLF starteten bereits 2022 und Ende 2025 wird das neue KLF ausgeliefert und übergeben werden.
Bereits zum 50 igsten Mal fand 2024 das Schulungsprogramm mit den Kindergartenkinder der Laakirchner Kindergärten statt, indem auf die Gefahren mit dem Feuer spielerisch hingewiesen wird.
Im September 2024 wurde zu einer 100 Jahr Feier der FF Oberweis eingeladen. Dieser Festakt fand im Rahmen eines Frühschoppens unter reger Beteiligung der Bevölkerung, der umliegenden Feuerwehren und zahlreicher Ehrengäste statt.
Die FF Oberweis konnte hier ihr umfangreiches Einsatz-Potenzial für technische Hilfeleistungen und Brandeinsätze der Bevölkerung vorweisen.
I
Die Kommandanten der FF OBERWEIS:
- 1924 – 1939 Johann Enichlmair
- 1939 – 1949 Gottlieb Reitmair
- 1949 – 1963 Anton Hämmerle
- 1963 – 1966 Ernst Riedler
- 1966 – 1968 Josef Enichlmair
- 1968 – 1968 Wilhelm Wittmann
- 1968 – 1998 Adolf Trawöger
- 1998 – 2018 Beißkammer Kurt
- 2018 – 2025 Reiter Manfred
seit 2025, Bichler Maximilian